Vernissage: Samstag, 5. April 2008, 20 Uhr
Crime Story
Magda Bielesz (PL)

Kurator: Katarzyna Wyrozębska / Galeria Hoża
Dauer der Ausstellung 05.04. - 18.04.2008

Konzert: Samstag, 5. April 2008, 22 Uhr
Tetsuya Hori (JP)
http://www.tetsuyahori.com/
http://www.myspace.com/tetsuyahori
Wersja polska >>>
Bielesz – Täterin und Zeugin eines Verbrechens

Magda Bielesz – Ein Mädchen, das als Kind erwachsen sein musste, wird mit zunehmendem Alter immer kindischer. Sie holt Versäumtes nach, um heute ein echtes Kind zu sein, verwandelt sie sich in eine Künstlerin, nimmt ihre Stifte und repariert die Welt. Sie zeichnet Mama und Papa, was man für „gewöhnlich“ im Kindergarten eben tut. Bielesz gewöhnt ihre Familie daran, sie entwirft mit ihnen gemeinsam und zeigt sie in ihren Bildern. Sie lebt mit ihr auf eine neuartige, sichere Art und Weise.

Ich kenne ihr Geheimnis (nur verraten Sie es niemandem). Sie war drei Jahre alt und fuhr mit ihrer Mutter in den polnischen Ferienort Ustka, ins Ferienhaus „Freude“ (ist das ein Zufall?). Ein wunderbarer Urlaub, Sonne, Sand und Meer. Bielesz sah zwei Löcher in der Wand und bekam einen genialen Einfall, sie steckte zwei Haarklammern hinein. Ich freue mich, dass sie heute lebt.

Im ganzen Ferienhaus erlosch das Licht und sie vom Stromschlag getroffen, sprang herum wie eine Aufziehpuppe. O Bielesz! Niemand hat es bis heute erfahren, dass sie die Täterin war. Die Künstlerin kehrt in ihre Vergangenheit zurück, um letztlich abzurechnen. Sie will die Konsequenz tragen und ein reines Gewissen haben. Sie will sich vom Schuldgefühl befreien, das in den Jahren ein gewaltiges Ausmaß bekam – und sie hat nicht nur diese eine Sünde auf dem Kerbholz.

In ihrer Arbeit „Crime Story” zeigt Bielesz die symbolischen Dunkelräume unserer Vergangenheit. Sie ist sich bewusst, dass die Erinnerung nicht unbedingt die exakten Ereignisse wiedergibt. Mit der Zeit wird sie mit folgenden Geschehnissen vermengt und der Verstand füllt die entstandenen Lücken auf. Die Erinnerung entfernt sich von der wirklichen Begebenheit. Erlosch wirklich das Licht im gesamten Ferienhaus „Freude“? Haben sie wirklich den Schuldigen gesucht? Vermutlich hat jemand einfach nur die Sicherung ausgewechselt. In Magda Bieleszs Augen wuchs diese Begebenheit zu einer großen Katastrophe heran. Die Menschen in ihren Zimmern konnten ihren Föhn nicht benutzen, kein Wasser kochen und auch nicht fernsehen. Dauerte es eine Woche oder eine Viertelstunde?

Magda Bielesz verwandelt die Erinnerungen in eine räumliche Form, die Modelle sind der realen Welt nachempfunden. Eine Szenerie, um die Begebenheiten von einst zu rekonstruieren. Damit erschafft Bielesz ein Theater in dem sie die Hauptrolle spielt und zugleich Zuschauerin ist.

Katarzyna Wyrozębska
Galeria Hoża

Magda Bielesz
1977 born in Warsaw, Poland / lives and works in Warsaw, Poland
1997 - 2002 - studied at The Academy of Fine Arts in Warsaw, Poland
Professor: Leon Tarasewicz.
Works with installation, video, animation, paintings and other media.
Her works concern issues connected with the body and health, physical condition, as well as childhood memories and the longing for happiness.
Bielesz exhibits in Poland and abroad. Her works are in various collections, like Zachęta.
She cooperates with Galeria Hoża in Warsaw.
Exhibitions:
Galerii Hoża, Warszawa (2008r.);
Galerii Zero, Berlin (2003r.);
Chwilami Nierealności, Galeria Ikona, Łódź (2007r.);
8marca w Galerii Zachęta, Warszawa ( 2005r.);
Universal Wish, MoKs, Mooste (2006r.)
Brała udział w wielu prezentacjach zbiorowych min :
Directors Lounge, Berlin, (2008r.)
Outvideo Festival, Narodowe Centr, Ekaterinburg ( 2004r.)
the Detroit Film & Video Festival, Museum of New Art, Detroit (2005r.)
Salon Europeen des Jeunes Createurs, Montrouge/Paryż
the Collective Intelligence project, Art Laboratory-Mars Pavillion, 51st Biennale,Venezia
iPop, Art murmur Gallery, Los Angeles
Preview Berlin‘ 05 ( Galeria Program), Berlin
Na własną rękę, Galeria Zachęta, Warszawa
With the support of:

ARBOmedia Polska
www.arbomedia.pl
home